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Integral-Yoga.de
"Jetzt taucht der Yoga aus seinen geheimen Schulen und asketischen Einsiedeleien, in die er sich geflüchtet hatte, wieder auf und sucht sich seinen Platz der zukünftigen Gesamtsumme der lebendigen Entfaltung und Verwendung menschlicher Kräfte. " - Sri Aurobindo (Die Synthese des Yoga)
Der Begriff Yoga
(griech. henosis)
kommt aus dem Sanskrit und bedeutet: Einung,
Vereinigung, das Einswerden mit dem Göttlichen. Yoga ist eine
Jahrtausende alte und noch immer lebendige Tradition, eine Disziplin
und spirituelle Praxis zur Höherentwicklung des Bewusstseins,
zur bewussten Einung (lat. unio)
der Seele mit dem unsterblichen SEIN, dem Ewigen, dem Absoluten, dem
Göttlichen.
Das mittellateinische Wort integral
-
vom lateinischen
integrare =
wiederherstellen, ergänzen (im tiefsten Sinn der griech.
apokatastáse)
– bedeutet (mathematisch) aus linear Unberechenbarem dennoch
eine Ganzheit - als Einheit, griech. hen,
in der Vielfalt - zu bilden. Mittlerweile ist die „integrale
Weltsicht“ (Jean Gebser) nicht zuletzt auch durch die
weitreichende und voluminöse Theorie-Arbeit des amerikanischen
Bewusstseinsforschers Ken
Wilber zu einer bedeutenden Geistesströmung im 21.
Jahrhundert avanciert.
Der Integrale Yoga (Integral-Yoga) ist eine von dem indischen Yoga-Meister, integralen Philosophen und Meister-Poeten Sri Aurobindo neu enthüllte (=> Yoga der Gita) und erweiterte existenztransformative Methode und konkrete Lebenskunstpraxis zur Bewusstseinsentwicklung und höherevolutionären Selbsttranszendenz. Aufbauend auf der zentralen Yoga-Trinität der Bhagavad Gita von Jnana-Yoga, dem Yoga des Integralen Wissens, von Bhakti-Yoga, dem Yoga der Göttlichen Liebe und Karma-Yoga, dem Yoga des Göttlichen Wirkens, kreierte Sri Aurobindo durch die Integration des „Yoga der Selbst-Vollendung“ (Yoga of Self-Perfection) in seiner Synthese des Yoga - den Integralen Yoga.
Neben diesen vier Hauptaspekten gibt es noch viele Teilaspekte und weitere Ausdifferenzierungen yogischer Ansätze, Traditionen und Praktiken (Sanskrit: sadhana). Der Integral-Yoga ist trotz seiner wesenhaft vollendeten Gestalt auch ein lebendiger Prozess und ein evolutives „Mem“ (Richard Dawkins). Letztlich können alle der Bewusstseinsentwicklung dienenden Lebensapekte, zur Yoga-Praxis werden. Sri Aurobindo bringt es in dem berühmten Eingangszitat seiner Synthese des Yoga auf den Punkt: "Alles Leben ist Yoga".
So gibt es neben dem im Westen schon weithin bekannten Hatha-Yoga noch viele weitere Yoga-Wege, wie z.B. den Nada-Yoga, den Yoga des Klangs und des Tönens oder den Natya-Yoga, den Yoga des Tanzes, etc. Die Zugänge sind verschieden aber das Ziel ist immer das gleiche - die bewusste Einung der Seele mit Ihrem Ursprung und Omega-Punkt-Telos - dem Göttlichen. Letztlich gibt es so viele Zugänge und Yogas wie es praktizierende Menschen (Sanskrit: sadhaks) gibt.
Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und sich immer weiter beschleunigend im heutigen 21. Jahrhundert vollzieht sich, wie u.a. der große Kulturphilosoph und integrale Bewusstseinsforscher Jean Gebser sehr fundiert gezeigt hat, eine "Große Begegnung" von westlicher Geistes- und Naturwissenschaft und östlicher, yogischer Erfahrungswissenschaft, eine "West-östliche Ergänzung", die nicht nur eine "Abendländische Wandlung" bewirkt, sondern zu einer für die gesamte Menschheit relevanten, planetaren „Bewusstseinsmutation“ führt. Der Integral-Yoga ist selbst das Ergebnis solch einer Ost-West-Synthese und eine hypermoderne und ganzheitliche "Anthropotechnik" (Peter Sloterdijk) für intentionale „Evolution - als Höherentwicklung des Bewusstseins" (Christian Kummer).
Der Integral-Yoga ist ein östlich-westlicher WEG der logos- bzw. sinnorientierten Selbstführung (Psychagogik, Autokybernetik) und eine integrale Lebenskunstpraxis der bewussten „Selbst-Transformation“ (Rainer Püschel) in den Zukunftsmenschen, wobei der besondere Fokus dieses Yoga auf der multidimensionalen Selbst-Öffnung für die universelle Bewusstseinskraft (Sanskrit: shakti) von oben und Ihre Herabkunft liegt.
© Andreas Mascha